Hinter den Kulissen des Tierpark Hirschfeld

Ein Rückblick auf unseren Familien-Filmworkshop im Tierpark Hirschfeld

Ein Ferienworkshop der besonderen Art fand im August in Kooperation mit dem Tierpark Hirschfeld statt. Der Einladung zu dem offenen Angebot für Familien folgten zu unseren großen Freude eine Gruppe ukrainischer Mütter/Tanten mit ihren Kindern/Nichten. Damit ging es in dem geplant viertägigen Workshop nicht mehr nur darum, die Grundlagen einer Fernsehproduktion mit tierdokumentarischen Charakter zu erlernen. Der sprachliche und kulturelle Austausch sowie das Erfahren von positiven Erlebnissen rückten bei dieser besonderen Zielgruppe von Geflüchteten aus der Ukraine mehr in den Fokus. Dank Englisch-Kenntnissen, Hand-und-Fuß-Verständigung, viel Geduld und dem glücklichen Zufall einer russisch-sprechenden Praktikantin, konnten vorhandene sprachliche Barrieren überwunden werden.

Am Montag fand im MeKoSax-Medienbildungszentrum in Zwickau zunächst ein Kennenlernen sowie eine theoretische Einführung in die filmische Arbeit statt. Was ist eine Einstellungsgröße, was ein Szene oder eine Sequenz? Wozu dient der Goldene Schnitt? Was unterscheidet einen Spielfilm von einer Reportage? Wie führt man ein Interview? Nach dem diese und andere Fragen geklärt waren, wurde es praktisch: Die Teilnehmenden übten, wie die Kamera mit Mikrofon und Stativ aufgebaut wird und oder wo der Interview-Partner stehen muss. Außerdem wurde geklärt, wer welche Rolle im Filmteam übernehmen wird und welche Fragen den Mitarbeitern des Tierparks gestellt werden sollen.

Am Dienstag stand dann früh Aufstehen auf dem Programm, denn der Drehtag im Tierpark Hirschfeld begann um 6.30 Uhr. Wir durften den Tierpflegern bei ihren morgendlichen Aufgaben vom Füttern bis zum Gehege Saubermachen mit der Kamera über die Schulter schauen. Zudem waren zunächst noch keine Besucher im Tierpark, sodass unsere zwei Filmteams ganz ungestört einzelne Tiere filmen und ihren Tierpflegern Fragen stellen konnten. Für viele war das eine einzigartige Erfahrung.
An dieser Stelle Danke an den Tierpark Hirschfeld für die erneute wunderbare Zusammenarbeit und die Offenheit, all unsere Fragen zu beantworten.

Mittwoch und Donnerstag wurden dann die vielen Aufnahmen gesichtet, sortiert und geschnitten. Stück für Stück entstand der finale Beitrag: Welcher O-Ton wird benutzt? An welcher Stelle brauchen wir noch einen Off-Text? Welche Schnittbilder passen dazu? Welche Musik unterstreicht die Stimmung des Beitrags? Wann kommt die Bauchbinde? Stimmt die Lautstärke und der Bildübergang? Diese Postproduktion war aus sprachlichen Gründen gar nicht so einfach, aber die Teilnehmenden zeigten viel Interesse und Geduld, sodass am Ende ein gelungener Beitrag entstand.

Zudem musste ein weiterer Workshop-Tag angehängt werden: Am Freitag trafen wir uns noch einmal, um das Hinzufügen von ukrainischen Untertitel abzuschließen und den fertigen Film auf großer Leinwand gemeinsam zu schauen. Die Erkenntnis dieses Workshops für die Teilnehmenden war, wie viel Arbeit in einem solchen Fernsehbeitrag steckt und auch wie schön es ist, frei berichten zu können.

Hier gibt es den fertigen Film zu sehen:

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